Jede undichte Fuge, jede schlecht isolierte Wand in einem Gebäude belastet den Geldbeutel und die Umwelt. Allein eine undichte Außentür kann pro Jahr ein Mehr an Heizkosten von über 40 Euro verursachen. Rechtzeitiges Nachbessern an Wärmelecks lohnt sich also - auch deshalb, weil man dadurch späteren Bauschäden vorbeugen kann. Wie gut ein Haus isoliert ist, lässt sich mit bloßem Auge allerdings nur schwer erkennen. Dem Laien bieten deshalb Energieberater ihre Dienste an, deren Honorare Hausbesitzer nur zum Teil bezahlen müssen. Denn der Staat fördert die Energieberatung.
Die Bautechnik ist heute viel weiter
Von ungedämmten Rollladenkästen über breite Mörtelfugen zwischen den Mauerziegeln bis hin zu schlecht isolierten Heizungsrohren - Vieles, was noch vor 30 Jahren beim Hausbau Standard war, wird heute in anderem Licht gesehen. Heute gibt es speziellen Dämm-Mörtel und die übliche Dicke der Dämmschicht an Hausmauern hat sich inzwischen verdoppelt.
Weitere mögliche Schwachstellen: Ölheizungen, die wesentlich mehr Wärme erzeugen als gebraucht wird, weil der Kessel viel zu groß ist. Gerade vor dem Kauf einer neuen Heizung ist es deshalb sinnvoll, einen Energieberater zu befragen.
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Thermographie
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Die Wärmebildkamera
Viele Schwachstellen können die Energieexperten anhand von Plänen und Materialien erkennen. Um versteckte Schwachstellen aufzudecken, wird häufig die so genannte Thermografie angewendet. So nennt man die Methode, bei der mit einer Infrarot-Kamera die Oberflächentemperatur von Gebäuden gemessen wird. Die wärmeempfindliche Kamera stellt warme Bereiche in Rot und Gelb dar, kalte in Blau. Kritische Bereiche wie Fensterstürze, Geschossdecken und Rolladen-Kästen, an denen bei den meisten Häusern ungewollt Wärme verloren geht, lassen sich so leicht identifizieren. Auch wo Holzbalken von innen in die Gebäudehülle hinein-ragen, gibt es häufig Probleme.
Der Blower-Door-Test
Mit Thermografie allein lassen sich undichte Stellen am Haus aber nur im Winter, am besten frühmorgens bei Dunkelheit messen. Die Wärme von Sonnenstrahlen kann das Bild der empfindlichen Kamera leicht verfälschen. Bewährt hat es sich deshalb, zusätzlich die Luftdichtheit eines Hauses durch den so genannten "Blower-Door"-Test zu überprüfen. Der Energieberater dichtet dazu die Eingangstür mit luftdichten Folien ab - einzige Verbindung nach außen ist ein großer Ventilator. Das Gerät saugt Luft aus dem Gebäude. Dadurch entsteht im Inneren ein leichter Unterdruck. Von der Luftmenge, die der Ventilator nach außen befördert, lässt sich auf die Luftdurchlässigkeit des Hauses schließen.
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